Studie: Geringe Kundenloyalität bei Gen Z
Wie blicken 18- bis 25-Jährige, also jene Kundengruppe, die in den kommenden 25 Jahren den E-Commerce neu prägen werden, auf die Herausforderungen des Handels, auf seine Formate und auf neue Technologien? Mit dieser Ausgangsfrage beschäftigt sich eine vom bevh veröffentlichte Studie.
Nach ihrem aktuellen Einkaufsverhalten gefragt, gaben vier von fünf der befragten jungen Menschen an, dass sie ihre Einkäufe regelmäßig über ein Smartphone (84 %) oder Notebook/PC (75 %) erledigen. 75 Prozent kaufen am liebsten auf Online‐Marktplätzen ein, 13 Prozent bevorzugen klassische Onlinehändler und 12 Prozent den Direktkauf bei Markenherstellern. Der Einkaufsort „Ladengeschäft“ hingegen scheint für viele in Zukunft kaum noch relevant zu sein: Danach gefragt, wie sie sich das Einkaufen in 25 Jahren vorstellen, gaben knapp 75 Prozent der Befragten an, dass sie den überwiegenden Teil der Einkäufe online erledigen werden, rund 50 Prozent wollen nur noch in dringenden Fällen Geschäfte betreten und 57 Prozent nur dann, wenn dort interessante und passende Produkte verfügbar sind.
Wechselbereitschaft bei Händlerwahl
Die Studie unterstreicht die Annahme, dass Digital Natives eine geringe Kundenloyalität aufweisen und pragmatischer als vorangegangene Generationen bei der Anbieterauswahl vorgehen. So würde sich etwa jeder dritte Befragte als weniger oder nicht „engagierten“ Kunden bezeichnen. „Engagiert“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf das sog. Customer Engagement, also Aktivitäten, die über die eigentliche Transaktion hinausgehen (bspw. Bewertungen, Likes, Kommentare und Weiterempfehlungen). Ein Zugehörigkeitsgefühl zu einem bestimmten Händler haben lediglich 19 Prozent der Befragten.
Gender Gap bei nachhaltigem Konsum
Ökologisch und sozial verantwortlicher Konsum ist eine Selbstverständlichkeit für die meisten jungen Menschen, auch suchen sie aktiv nach Unternehmen, die diese Werte teilen. Dennoch: Zwar geben 80 Prozent an, dass sie der verschwenderische Umgang mit den vorhandenen Ressourcen besorgt, ein Einfluss auf das Einkaufsverhalten ist jedoch längst nicht bei allen erkennbar. Vor allem Männer verhalten sich tendenziell weniger kompromissbereit: Während 40 Prozent der Frauen Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen würden, um umweltfreundlicher einzukaufen, sind es bei den Männern nur 26 Prozent.
Die Studie „Next Generation E‐Commerce - Einblicke in das aktuelle und künftige Kaufverhalten junger Menschen“ wurde von der Universität Rostock unter Leitung von Prof. Dr. Christian Brock durchgeführt. Mehr Informationen zu der Studie lesen Sie in der nächsten Ausgabe der HZ Haushaltswaren-Zeitung (05-2023) die am 9. Oktober erscheint.
Bildtext Dass die jüngere Generation beim Konsum mehrheitlich umweltfreundliche Maßnahmen ergreifen will, darf eher angezweifelt werden (Antwort 5).
Tabelle: bevh