GfK Konsumklima: Keine Erholung in Sicht

Die Verbraucherstimmung in Deutschland präsentiert sich auch im Juli ohne klaren Trend. Die Einkommenserwartung legt zum wiederholten Male zu und die Konjunkturaussichten trüben sich spürbar ein. Auch die Anschaffungsneigung erleidet Verluste, die Sparneigung steigt. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM.

Die Einkommenserwartungen der deutschen Verbraucher für die kommenden zwölf Monate setzen auch im Juli ihren deutlichen Aufwärtstrend fort. Das Plus von 2,4 Zählern im Juli ist bereits der fünfte Anstieg in Folge. Mit aktuell 15,2 Punkten hat der Einkommensindikator zudem ein 12-Monats-Hoch erreicht. Die Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass sich die reale Einkommensposition ihres Haushalts, d.h. ihre Kaufkraft, auch in den kommenden Monaten verbessern wird. Dazu trägt neben den soliden Tarifabschlüssen und Rentenerhöhungen auch eine moderate Inflationsrate bei. Diese ist zuletzt auf 2,0 Prozent gesunken.

Von den verbesserten Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung in diesem Monat jedoch nicht profitieren. Sie verliert drei Zähler und sinkt auf -9,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt mit -11,1 Punkten im Februar dieses Jahres gemessen. Die Konsumenten bleiben bei größeren Anschaffungen – trotz verbesserter Einkommensaussichten – also nach wie vor zurückhaltend. Fehlende Planungssicherheit aufgrund der anhaltend starken Verunsicherung lässt sie bislang bei Ausgaben noch vorsichtig bleiben. Der Sparindikator steigt im Juli um 2,5 Zähler auf 16,4 Punkte – und damit zum dritten Mal in Folge. Dies ist der höchste Wert seit fast eineinhalb Jahren. Zuletzt wurde im Februar 2024 mit 17,4 Punkten ein höherer Wert gemessen.

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten müssen die Konjunkturerwartungen im Juli – nach vorher fünf Anstiegen in Folge – einen herben Rückschlag hinnehmen. Der Indikator verliert zehn Zähler und halbiert sich damit von 20,1 Punkten auf 10,1 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus nur noch 0,3 Punkte.

Der Konsumklima-Indikator prognostiziert für August 2025 im Vergleich zum Vormonat (-20,3 Zähler) einen Rückgang um 1,2 Zähler auf -21,5 Punkte.

Bildtext Das Konsumklima kann als vorlaufender Indikator für das Konsumverhalten in Deutschland interpretiert werden. Analysen haben gezeigt, dass die Stimmung ein Frühindikator für die tatsächliche Entwicklung des privaten Konsums ist.

Tabelle/Grafik: GfK Konsumklima powered by NIM