Der E-Commerce konnte seine volkswirtschaftliche Bedeutung in den vergangenen Jahren deutlich ausbauen. Sowohl die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten als auch der Anteil am Bruttoinlandsprodukt stieg deutlich. Das zeigt eine Studie von Oxford Economics im Auftrag des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh).
„Das Wachstum digitaler Handelsunternehmen ist sensationell in einem Land, dessen klassischen Industrien in der gleichen Zeit von Unsicherheit und Jobängsten geprägt sind“, fasst Daniela Bleimaier vom bevh die Ergebnisse zusammen. Gerade für kleine und mittelgroße Unternehmen sei der E-Commerce heute unerlässlich, um zu wachsen und internationale Märkte zu erschließen.
2024 gab es insgesamt etwa 140.000 digitale Handelsunternehmen (B2C und B2B) in Deutschland. Sie erwirtschafteten einen Umsatz von 650 Mrd. Euro erwirtschafteten (davon 530 Mrd. Euro im B2B-Bereich). Einschließlich ihrer Beschaffungsausgaben und anderer indirekter Effekte trugen die Unternehmen 308 Mrd. Euro zum deutschen BIP bei, was einem Anteil von 7,1 Prozent entspricht.
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind laut der Studie auf Plattformen aktiv. Bis zu 66 Prozent von ihnen verkaufen über Marktplätze – deutlich mehr als Großunternehmen (40 Prozent). Insgesamt wird bereits ein Viertel des Umsatzes kleiner und mittlerer Unternehmen über digitale Wege generiert. Im Geschäft mit privaten Endverbrauchern stehen Online-Marktplätze seit Jahren für mehr als die Hälfte des gesamten E-Commerce-Umsatzes.
Mit 997.000 Mitarbeitern beschäftigen die digitalen Handelsunternehmen heute bereits mehr Menschen als die Automobilindustrie (772.900 Beschäftigte). Einschließlich jener Branchen, die indirekt vom E-Commerce abhängen, wie Logistikdienstleister, sichern Unternehmen aus dem E-Commerce 2,94 Mio. Arbeitsplätze in Deutschland.
„Deutschland sucht seit Jahren nach Wegen zurück zum Wachstum. Der E-Commerce hat einen gefunden. Wir gehen ihn allerdings zu langsam“, sagt Bleimaier. Die Kernaufgabe der Politik sei es, dafür zu sorgen, dass Unternehmen nicht durch noch mehr Bürokratie ausgebremst werden.
Bildtext Daniela Bleimaier vom bevh
Foto: bevh

