Der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) kritisiert die Förderpolitik der Bundesregierung in Zusammenhang mit dem „Recht auf Reparatur“. Anlass war die Bekanntgabe eines Bundesförderprogramms für Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten.
Nicht fachgerechte Reparaturen gefährden Verbraucher und den sicheren Betrieb von Geräten, heißt es in der Pressemitteilung des Verbands. „Es ist ein vollkommen falsches Signal, die Laienreparatur von strom- und wasserführenden Hausgeräten sowie Elektronikprodukten zu fördern“, mahnt Frank Schipper, Vorsitzender des BVT. „Unsere Kritik richtet sich nicht gegen Einrichtungen wie Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten. Aber es gibt gute Gründe für die geltenden Vorschriften und Sicherheitsrichtlinien bei elektrischen und elektronischen Geräten. Wer Verbraucher dazu anstiftet, seinen Elektroherd, den Kaffeevollautomaten oder den Wasserkocher selbst oder unter Anleitung von Laien zu reparieren, gefährdet im Zweifel die Sicherheit und Gesundheit der Nutzer.“
Der Verband fordert die Bundesregierung stattdessen dazu auf, im Interesse der Verbraucher die professionelle, qualifizierte Reparatur zu fördern. „Es gibt Vorbilder für eine sinnvolle und zielgerichtete Förderung der Reparatur, beispielsweise durch einen Reparaturbonus“, erörtert Frank Schipper. „Wir stehen vollkommen hinter dem Ziel, die Reparatur zur fördern und so die Nutzungsdauer von Geräten zu verlängern und damit die Umwelt zu schonen. Aber nicht auf Kosten der Sicherheit und zu Lasten der gewerblichen Wirtschaft.“
Einem Reparaturbonus, wie er bei europäischen Nachbarn oder in manchen Bundesländern eingesetzt wird, habe die Bundesregierung erst kürzlich in einer Bundestagsanfrage mangels Finanzierbarkeit eine Absage erteilt, informiert der BVT. Ebenso der steuerlichen Begünstigung von Reparaturen. Stattdessen wurde die Förderung der Laienreparatur befürwortet. Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten können über einen Online-Antrag eine Förderung von bis zu 3.000 Euro von einer Stiftung erhalten.
Bildtext BVT-Vorstand Frank Schipper fände einen Reparaturbonus sinnvoller.
Foto: BVT