Depot: Insolvenz in Eigenverwaltung

Der Deko-Händler Depot hat beim Amtsgericht in Aschaffenburg einen Insolvenzantrag eingereicht. Allein in Deutschland betreibt Depot über 300 Niederlassungen. Jede einzelne davon stehe nun auf dem Prüfstand, wie es heißt.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat die im unterfränkischen Niedernberg ansässige Handelskette Depot beim Amtsgericht Aschaffenburg Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Bei einem solchen Verfahren soll die bestehende Geschäftsführung das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren.

Depot befindet sich seit längerer Zeit in wirtschaftlicher Schieflage, spätestens seit der Covid-Pandemie. Der Ukraine-Krieg und die daraus folgende Inflation hätten sich, wie im gesamten Handel, zusätzlich belastend ausgewirkt. Aus dem Grund war der Inhaber des Unternehmens, Christian Gries, in die Geschäftsführung zurückgekehrt, um selbst die Wende herbeizuführen. Wie das Handelsblatt berichtet, hatte sich Gries zur Unterstützung den bekannten Restrukturierer Sven Tischendorf in die Geschäftsführung geholt. Nun wurde also beim Amtsgericht Aschaffenburg die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht Martin Kaltwasser eingesetzt.

Ab jetzt werde jedes einzelne Geschäft auf seine Zukunftsfähigkeit geprüft, und erst dann entschieden, wie viele Filialen weitergeführt werden. Sanierer Tischendorf gegenüber dem Handelsblatt: „Jede Filiale muss perspektivisch einen positiven Vorsteuergewinn liefern.“ Im März hatte Gries noch gesagt, dass 90 Filialen, bei denen der Mietvertrag auslaufe, auf dem Prüfstand stünden. Vor elf Jahren investierte das Unternehmen 120 Mio. Euro und baute am Unternehmenssitz in Niedernberg im Landkreis Miltenberg eines der größten Logistikzentren und Hochregallager Deutschlands.

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