Expert hinkt im Onlinegeschäft hinterher

Der Elektronikhändler Expert hat die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2024/2025 (1. April 2024 bis 31. März 2025) bekannt gegeben. Demnach musste die Verbundgruppe erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen. Besonders im Onlinegeschäft sieht das Unternehmen konkretes Entwicklungspotential für die Zukunft.

Im Geschäftsjahr 2024/2025 hat die Expert-Gruppe einen Innenumsatz in Höhe von 2,15 Mrd. Euro erzielt – berechnet auf Basis der Industrieabgabepreise ohne Mehrwertsteuer. Das ist ein Minus gegenüber dem Vorjahreswert (2,23 Mrd. Euro) von 2,2 Prozent. Schon im letzten Jahr hatte die Gruppe einen Umsatzrückgang von 0,45 Prozent zu verzeichnen. Trotz verhaltener Konsumstimmung habe die Elektronik-Fachhandelskooperation das schwierige Marktumfeld gezielt für strukturelle Veränderungen und eine Ertragsoptimierung genutzt, verlautete auf der Bilanzpressekonferenz. „Wir haben die wirtschaftlich herausfordernde Lage als Chance gesehen, um Expert strategisch weiterzuentwickeln und zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Dr. Stefan Müller, Vorstandsvorsitzender der Expert SE. Zwar sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahr rückläufig, doch habe man mit Nachdruck an der Weiterentwicklung des Multichannel-Geschäftsmodells gearbeitet. Besonderes Augenmerk lag auf der Stärkung der regionalen Präsenz und der direkten Kundenbindung.

Dennoch hat sich Expert im abgelaufenen Geschäftsjahr schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt. Dieser hat beim Außenumsatz im Berechnungszeitraum 0,2 Prozent zugelegt, während Expert um 0,8 Prozent rückläufig war. Vor allem im Online-Geschäft klafft zum Wettbewerb eine Lücke. Der Marktanteil von Expert wird auf etwa fünf Prozent beziffert

Auf finanzieller Ebene sieht sich Expert gut aufgestellt. Als Verbundgruppe kommuniziert Expert keinen klassischen Gewinn, jedoch dient die Bonusausschüttung an die Gesellschafter als Erfolgsindikator. Diese lag mit 235,5 Mio. Euro auf einem hohen Niveau – das entspricht 13,8 Prozent des bonuspflichtigen Umsatzes. Die Eigenkapitalquote stieg zum Bilanzstichtag 31. März 2025 auf 29,4 Prozent. Die endgültige Bestätigung durch die Hauptversammlung steht noch aus.

Für das laufende Geschäftsjahr (April 2025 bis März 2026) rechnet die Expert Gruppe mit einem Umsatzplus von 1,9 Prozent. Der Bereich MDA/SDA wird sich nach Einschätzung mit einem Plus von 0,6 Prozent entwickeln, wobei hier die wesentlich bessere Performance der Elektrokleingeräte für diese leicht positive Entwicklung sorgen soll. Ziel ist es, insgesamt einen Marktanteil von sechs Prozent zu erreichen.

Einen ausführlichen Bericht zur Entwicklung der Expert Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr lesen Sie in der kommenden Ausgabe der HZ Haushaltswaren-Zeitung, die am 18. August erscheint.

Bildtext Der Expert Vorstand nach der Verkündung der Geschäftsjahreszahlen: Christoph Komor, Holger Pöppe, Dr. Stefan Müller, Daniela Schreckling.

Foto: HZ/Mau