In dieser Woche hat die Branchentagung des Handelsverbands Koch- und Tischkultur stattgefunden. An zwei Tagen tauschten sich die Teilnehmer über aktuelle Herausforderungen und über Zukunftsthemen des GPK Fachhandels aus.
Etwa 100 Vertreter aus Industrie, Handel, Verbänden und Fachpresse wurden im Mannheimer Dorint Kongresshotel gezählt. Nach der Begrüßung durch den Verbandspräsidenten Michael Berz legte IFH Geschäftsführer Dr. Kai Hudetz gleich mit seiner Analyse los: Wie hat sich der GPK-Fachhandel in den letzten 15 Jahren entwickelt und vor welchen Herausforderungen steht er heute und in der Zukunft? Welche Rolle spielt der E-Commerce auf der einen, aber auch die (Digital-) Services und Kundenzentriertheit des stationären Fachhandels auf der anderen Seite? Der Fachhandel sei auf vitale Innenstädte angewiesen, so Hudetz. Dieses Ergebnis hätten mehr als 69.000 Interviews hervorgebracht, welche das IFH in den letzten Jahren in deutschen Städten geführt hat. „Seit dem Jahr 2010 hat der innerstädtische stationäre Handel ein Volumen von 30 Mrd. Euro verloren. Das hat zur Geschäftsaufgabe von durchschnittlich 3.100 Unternehmen pro Jahr geführt. Davon betroffen waren auch GPK-Läden“, mahnte Hudetz. Sein Fazit: Für den Fachhandel sei eine klare kanalübergreifende Positionierung unabdingbar. Auf der anderen Seite sei Digitalisierung nicht alles, sie müsse schon Mehrwert bieten. Und: Nicht der Preis allein entscheidet, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Grunde genommen keine ganz neue Erkenntnis.
Im der folgenden Podiumsdiskussion ging es darum, die unterschiedlichen Positionen von Industrie und Handel herauszuarbeiten und zugleich nach Lösungen für den gemeinsamen Erfolg zu suchen. Aus dem Plenum kam beispielsweise der Vorwurf eines Händlers, manche Lieferanten machten beim UVP „Mondpreise“, die sie dann im eigenen Onlineshop massiv unterböten. Das sei keine Basis für den Fachhandel, um auskömmliche Geschäfte zu realisieren. Küchenprofi Geschäftsführer Stefan Schmitz räumte ein, in der Vergangenheit auch schon Fehler in der Preisgestaltung gemacht zu haben. Allerdings müsse man als Lieferant auch die Möglichkeit haben, beispielsweise Restposten zu rabattieren. Schmitz schlug den direkten Dialog vor, um Missstimmungen zu beseitigen und Lösungen zu finden. Die weiteren Punkte waren neben der (auch nicht sehr neuen) Rabattdiskussion die Entwicklung von marktrelevanten Innovationen, Markenpflege, Direktbelieferung über den Markenshop sowie Attraktivität des stationären Handelsstandorts.
Am zweiten Kongresstag zeigte BBE Geschäftsführer Dr. Johannes Berentzen einige Beispiele für sehr erfolgreichen GPK-Fachhandel auf. In darauffolgenden Workshops wurden kreative Ideen für die Zukunft des GPK-Handel sowie verschiedene Social Media Strategien erarbeitet.
Einen vollständigen Bericht über die Branchentagung des Handelsverbands Koch- und Tischkultur lesen Sie in der kommenden Ausgabe der HZ Haushaltswaren-Zeitung.
Bildtext Podiumsteilnehmer des Branchendialogs: Ben Dibbern (Dibbern), Bernhard Mittelmann (DK houshold brands), Susanne Heiduczek (EK Retail), Moderator Hilmar Juckel, Stefan Schmitz (Küchenprofi) und Louis Mühleck (Olavson) (v.l.n.r.)
Foto: HZ/Mau