Der Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren (ISVH) gab mit seinen Partnern EK Retail, nmedia, dem Handelsverband GPK und der Messe Frankfurt im Rahmen der Ambiente eine Pressekonferenz. Darin wurde Bilanz für 2024 gezogen sowie neue Wege und Strategien für die Branche vorgestellt.
Die Schneid- und Haushaltwarenindustrie setzte im letzten Jahr rund 2,15 Mrd. Euro um. Das ist Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Preisbereinigt blieben Wachstumseffekte jedoch aus, da Kostenexplosionen bei Energie, Personal und Rohstoffen die Margen erheblich belasteten. Die Marktlage ist volatil und in den Segmente unterschiedlich. Haushaltswaren verzeichneten Zuwächse von 6,9 Prozent bei der Produktion und 5,4 Prozent beim Umsatz. Die Produktion der Schneidwaren legte um 3,5 Prozent zu; der stieg um 0,6 Prozent. Im Bereich Bestecke ging die Produktion um 3,4 Prozent zurück, der Umsatz um 0,1 Prozent.
Die Prognosen für 2025 bleiben aus Verbandssicht schwierig. Nur 16 Prozent der Unternehmen bewerten die Geschäftslage im Inland aktuell als gut, 47 Prozent als befriedigend, 37 Prozent als schlecht. Im Ausland schätzen 21 Prozent die Lage als gut ein, 36 Prozent als befriedigend und 43 Prozent als schlecht. Positiv stimmt, dass fast ein Drittel der Unternehmen (32 %) in den nächsten Monaten ihre Produktion erhöhen wollen. Nur 12 Prozent gehen von einer Abnahme aus. Fast ein Drittel (27%) rechnet im Inland auch mit einer Zunahme der Geschäfte, 11 Prozent mit einer Abnahme. Damit liegen die Erwartungen der Branche etwas vergleichbaren Befragungen aus anderen Industrien.16 Prozent der Unternehmen planen Neueinstellungen in 2025, während 36 Prozent mit einem Abbau von Personal rechnen.
Der IVSH fordert politische Maßnahmen, um die Branche zu stärken. Er hat in den letzten Monaten seine Interessenvertretung in Berlin und Brüssel intensiviert und unterstützt seine Mitglieder u.a. mit neuen Informationsformaten und Expertenteams sowie einer Initiative zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzlich liegt ein besonderes Augenmerk auf der verstärkten Zusammenarbeit mit dem Handel. Ein Beispiel hierfür ist das GPK-Insider Programm zur Ambiente 2025, das eine stärkere Vernetzung zwischen Handel und Herstellern fördert und neue Impulse für die Marktgestaltung nutzt.
Der Verband selbst erreichte ein Mitgliederwachstum von 12 Prozent, darunter u.a. die Firmen Rösle, Dick und Cerena.
Bildtext Geschäftsführer Jan-Frederik Kremer setzt mit dem IVSH auf verstärkte Zusammenarbeit mit dem Handel.
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