Onlinesuchen und dementsprechend die Shoppinggewohnheiten der Verbraucher werden immer mehr durch Künstliche Intelligenz unterstützt, beziehungsweise beeinflusst. Das wird zwangsläufig viele Bereiche im Marketing verändern und Auswirkungen auf die Datenaufbereitung der Unternehmen haben.
Jörn Bittner von der Consultix GmbH ist Berater für die unternehmenseigene, cloudbasierte Plattform Pro Campaign, ein so genannter SaaS Customer Engagement Hub. Nach Bittners Meinung sind die Zeiten, in denen Personen in etlichen Onlineshops nach ihren Produkten suchen, bald vorbei. Noch keine drei Jahre sei es her, als Chat GPT der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde, und schon jetzt stünden alle großen Softwarehäuser mit KI-Anwendungen für den Alltagsgebrauch parat, alle sehr gut geeignet zum Shoppen. Töpfe und Pfannen mit PFAS-freier Beschichtung, Messer, Kaffeemaschinen, Kühlgeräte mit der besten Energieeffizienz … Kein Problem – der digitale Assistent weiß, wo die Produkte zu beziehen sind. In naher Zukunft liefert die KI selbstständig Empfehlungen zum Kauf.
Wer tiefer in die KI-Materie eintauchen will, sollte sich vorher mit allerlei Anglizismen vertraut machen. Large Language Model, kurz LLM, könnte laut Übersetzung ein Sprachmodell sein, das sich durch seine Fähigkeit zur Textgenerierung auszeichnet. Genau genommen handelt es sich um ein computerlinguistisches Wahrscheinlichkeitsmodell, das statistische Wort- und Satzfolge-Beziehungen aus einer Vielzahl von Textdokumenten durch einen rechenintensiven Trainingsprozess erlernt hat. Gewissermaßen die Grundlage von KI, oder auch AI (Artificial Intelligence). Und je mehr das LLM gelernt hat, desto besser die Ergebnisse der AI, weshalb man auch von LLMO (Large Language Model Optimization) oder GAIO (Generative Artificial Intelligence Optimization) spricht.
Laut Bittner bilden Produkt- und Kundendaten die Basis für alles, was im Verkauf effizient ablaufen soll. Gemeint sind vor allem so genannte First-Party-Daten, also Informationen, die ein Unternehmen direkt von seinen Kunden oder Nutzern erhebt, z.B. durch Newsletter, Website-Besuche, App-Nutzung oder Kundeninteraktionen. Bittner meint, da hinken die meisten Anbieter und Hersteller noch hinterher. „Der Stand der Datenaufbereitung und der Automatisierung in deutschen Unternehmen gleicht in etwa dem Netz der Deutschen Bahn: viele weiße Flecken, viel zu alte Grundausstattung und eine ʹsolange es noch geht, wird nichts geändertʹ-Mentalität“, weiß Bittner aus Erfahrung. Das Problem: Alle rennen dem neuesten Trend hinterher. „Sicher, KI ist bereits jetzt fester Bestandteil im Online-Shopping und wird viele Bereiche im Marketing verändern und effizienter gestalten. Aber den meisten Verantwortlichen ist noch nicht klar, dass auch bei diesem Tool die Basis stimmen muss – und die besteht immer aus den eigenen Daten“, so der Berater. Er hofft, dass mit der Relevanz für KI-Assistenten das Bewusstsein für die eigenen Kundendaten geschärft wird.
Bildtext Künstliche Intelligenz ist der Einkaufsberater der Zukunft.
Foto: Consultix, erstellt mit Chat GPT

