Konsumklima erholt sich nur mühsam

Die Aufhellung der Verbraucherstimmung in Deutschland schreitet auch im März nur langsam voran. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen legen zwar leicht zu, aber die Anschaffungsneigung bleibt nahezu unverändert niedrig, so die aktuellen Ergebnisse des „GfK Konsumklimas powered by NIM“.

Eine Stütze des Anstiegs der Konsumstimmung im März ist die Sparneigung: Diese verliert im Vergleich zum Vormonat 5 Punkte. Mit einem Wert von 12,4 Zählern weist sie aber immer noch ein überaus hohes Niveau auf. „Die Erholung des Konsumklimas kommt langsam und nur sehr schleppend voran“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Reale Einkommenszuwächse und ein stabiler Arbeitsmarkt bilden an sich sehr gute Voraussetzungen für eine rasche Erholung der Konsumkonjunktur, aber den Konsumenten fehlt es immer noch an Planungssicherheit und Zukunftsoptimismus. Die starke Verunsicherung der Verbraucher in Zeiten multipler Krisen, gepaart mit wenig Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, hemmt die Konsumneigung. Das sorgt dafür, dass Impulse durch die Binnennachfrage für die Konjunktur derzeit immer noch ausbleiben. Kurz zusammengefasst: Die schlechte Stimmung überlagert die Fakten.“

Die Einkommenserwartungen können ihren Schwung aus dem Vormonat, in dem ein deutliches Plus von mehr als 15 Punkten zu Buche stand, nicht beibehalten. Der Indikator legt um bescheidene 3,3 Punkte zu und weist derzeit -1,5 Zähler auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mit +3,9 Punkten gemessen. Von dem steigenden Trend der Einkommenserwartung kann die Anschaffungsneigung jedoch nicht profitieren: Sie verliert sogar minimal gegenüber dem Vormonat. Nach einem Minus von 0,3 Punkten weist der Indikator aktuell -15,3 Punkte auf. Die Konjunkturerwartungen legen um 3,3 Punkte leicht zu und steigen damit auf -3,1 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres bedeutet dies ein Minus von 6,8 Punkten.

Das Konsumklima verbessert sich damit zum zweiten Mal in Folge. Der Indikator nimmt in der Prognose für April im Vergleich zum Vormonat (revidiert -28,8 Punkte) um 1,4 Punkte auf -27,4 Zähler leicht zu.

Grafik: GfK/NIM