Die deutschen Küchenmöbelhersteller blicken verhalten optimistisch in die Zukunft. Grund ist eine verbesserte Entwicklung der Auftragslage im ersten Quartal 2025. „Wir gehen von einer moderaten Umsatzbelebung in der zweiten Jahreshälfte, spätestens für 2026 aus“, so Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK).
2024 verzeichnete die Küchenmöbelindustrie einen Umsatzrückgang von 6,5 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Auch das Jahr 2025 begann mit einem Dämpfer: Im Januar lag der Umsatz um 11,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dennoch sind die Unternehmen für die Zukunft verhalten optimistisch, denn viele der Vorstandsmitglieder berichteten bei der jüngsten Vorstandssitzung, dass die Auftragslage sich verbessert habe.
Gastredner Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut sieht eine Chance zur Verbesserung der konjunkturellen Lage ab 2026. Viele Unsicherheiten bleiben jedoch, etwa das zögerliche Konsumverhalten der Bundesbürger oder die Auswirkungen der auf 20 Prozent erhöhten US-Zölle auf das Exportgeschäft. Wohlrabe betonte, dass die deutsche Wirtschaft vor allem Stabilität brauche. „Die neue Regierung muss mehr Klarheit in ihre Kommunikation bringen und bürokratische Hürden senken“, sagte er. Auch das Baugeschäft könne davon profitieren.
Dass im Bausektor ein Aufschwung gelingt, ist ein entscheidender Faktor für die Verbesserung der Situation in der Möbelbranche. „Mit unserer Branchenkampagne `Deutschlands heimische Wirtschaftskraft` haben wir gemeinsam mit der Wertschöpfungskette kontinuierlich auf das Thema aufmerksam gemacht“, so Kurth. In den laufenden Koalitionsverhandlungen habe die Arbeitsgruppe Bauen und Wohnen erste unterstützende Maßnahmen skizziert. Nun sei es wichtig, am Ball zu bleiben und die Politik weiterhin zu sensibilisieren, auch über die Regierungsbildung hinaus.
Bildtext Der Vorstand des VdDK kam zur Sitzung bei der Firma Jaka-BKL in Stemwede zusammen.
Foto: VdDK