Nach einem deutlichen Rückschlag im Vormonat erholte sich die Verbraucherstimmung in Deutschland im September 2024 wieder etwas. Auch die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung verbessern sich.
Dementsprechend verzeichnet das Konsumklima in der Prognose für Oktober einen leichten Anstieg um 0,7 Zähler auf -21,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas. Es wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.
Das Konsumklima, so die Experten, profitiere aktuell vor allem von verbesserten Einkommensaussichten sowie der weniger pessimistischen Anschaffungsneigung. Der neuerliche Anstieg der Sparneigung um 1,3 Punkte verhindere dagegen, dass sich die Konsumstimmung deutlich erholt. „Seit Juni 2024 ist das Konsumklima nicht vorangekommen. Deshalb kann der geringe Anstieg auch nicht als Beginn einer spürbaren Erholung interpretiert werden. Dazu ist die gegenwärtige Stimmungslage unter den Verbrauchern generell zu labil“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Neben den bekannten negativen Einflussfaktoren, wie Kriege, Krisen und Inflation kommt seit wenigen Monaten wieder der Arbeitsmarkt als Faktor dazu.“
Die Entwicklung der Konjunktur wird insgesamt etwas negativer eingeschätzt als im Vormonat. Seit bereits einem halben Jahr stagniert die Einschätzung der Deutschen zur Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden 12 Monaten.
Das Ifo Institut geht davon aus, dass Deutschland 2024 vermutlich mit einer roten Null abschließen und das Bruttoinlandsprodukt real um 0,1 Prozent zurückgehen wird. Die Inflation in Deutschland hat sich bei etwa zwei Prozent stabilisiert, während die tariflichen Lohnzuwächse und die Renten deutlich stärker zulegen. Der Einkommenserwartungen steigen entsprechend; der Einkommensindikator gewinnt 6,6 Zähler hinzu. Damit kann er zwar nur einen Teil der Verluste aus dem Vormonat in Höhe von mehr als 16 Punkten gutmachen, aber die höhere Einkommenserwartung gibt der Anschaffungsneigung Rückenwind. Sie erreicht – auf niedrigem Niveau – den höchsten Stand seit März 2022.
Bildtext NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl sieht trotz des geringen Anstiegs keine spürbare Erholung des Konsumklimas.
Foto: Photodesign Schmitt, Nürnberg