IFH Möbelreport: Möbelhandel unter Druck

Laut aktuellem Möbelreport, der vom Mittelstandsverbund in Auftrag gegeben und erstmals vom IFH Köln vorgelegt wurde, steht der Möbelhandel unter Druck. Die Umsätze gingen in 2024 zum zweiten Mal in Folge zurück. Der stationäre Umsatzanteil bleibt dominant.

Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz im Möbelhandel im Jahr 2024 um 6,1 Prozent und belief sich damit auf rund 23,9 Mrd. Euro (2023: 25,4 Mrd. Euro). Damit setzt sich der seit 2022 erkennbare Negativtrend fort – mit einem Aufschwung am Möbelmarkt ist frühestens ab dem Jahr 2026 zu rechnen. Auch, weil die anhaltende Wohnungsbaukrise zu einem der wichtigsten Gründe für den schwächelnden Möbelmarkt gehört. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle IFH Möbelreport.

Die Rahmenbedingungen für die Möbelbranche seien derzeit alles andere als optimal, heißt es von Seiten des IFH. Die Konjunktur in Deutschland komme nicht in Schwung und die Konsumenten seien aufgrund verschiedenster Gründe im Sparmodus. Ein fortwährender Krieg in der Ukraine, ein drohender Konflikt um Taiwan, eine sich fast täglich wandelnde Außenpolitik in den USA oder auch die politische Situation im eigenen Land, tragen zu einem hohen Maß an Verunsicherung der deutschen Konsumenten bei. „In der Konsequenz sind die Verbraucher zurückhaltend, was ihre Ausgaben betrifft, vor allem bei den langfristigen Investitionen. Das bekommt die Möbelbranche 2024 zum zweiten Mal in Folge zu spüren und musste ein deutliches Umsatzminus hinnehmen. Zumindest weitere Preissteigerungen sind der Branche 2024 erspart geblieben. Im Gegenteil, über Preisnachlässe wurde versucht, den Konsum anzukurbeln. Was bleibt ist ein leicht optimistischer Ausblick auf 2025 – die Talsohle dürfte 2024 bereits erreicht worden sein.

Der Mittelstandsverbund meldet, dass der kooperierende Mittelstand mit einem Marktanteil im klassischen Möbel- und Küchenfachhandel von 75 Prozent ungebrochen stark sei. Aber: In einem insgesamt rückläufigen Gesamtmarkt stieg der Onlineanteil mit Wohn- und Büromöbeln am Umsatz von 14,4 Prozent (2023) auf 15,4 Prozent (2024). „Der stationäre Umsatzanteil bleibt dominant. Aber die Bedeutung digitaler Informations- und Vergleichsmöglichkeiten steigt. Diese Entwicklung fordert auch den stationären Möbelhandel, das eigene Geschäftsmodell anzupassen und zu digitalisieren – was für mittelständische Unternehmen allein nicht immer einfach ist“, so Dr. Marc Zgaga, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds und Leiter der Fachgruppe Möbel und Küchen.

Bildtext Test ja – kaufen nein. Vor allem bei den langfristigen Investitionen sind die Verbraucher zurückhaltend.

Foto: HZ/Mau