In einer neuen Studie hat das Institut für Handelsforschung IFH Köln, Verbraucher, Fachhändler, Hersteller und die Ersatzteilwirtschaft zu der EU-Richtlinie „Recht auf Reparatur“ befragt. Die europäische Richtlinie muss bis spätestens zum 31. Juli in deutsches Recht umgesetzt werden.
Ziel der EU-Richtlinie ist es, Elektroabfälle zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. In Deutschland wird fast die Hälfte (49 %) der defekten Elektrogeräte aus den Produktgruppe in der Richtlinie nicht repariert. Das liegt zum einen an Wissenslücken. Laut der Studie „Das Recht auf Reparatur: Anspruch, Umsetzung und Wirkung aus Perspektive der wichtigsten Akteure“ sind die Rechte auf Reparatur nur knapp einem Drittel der Verbraucher bisher im Einzelnen bekannt. Bei den befragten Fachhändlern sind 55 Prozent und bei den Herstellern 95 Prozent im Detail informiert. Der Handelsverband Technik plädiert daher für eine bundesweite Informationskampagne, um die Wissenslücken zu schließen und das Bewusstsein für Reparaturen in Deutschland zu stärken.
Herausforderungen sehen die befragten Betriebe und Unternehmen in einer Verlängerung der Gewährleistung sowie dem zeitlichen und personellen Mehraufwand durch Reparaturen. Bedingt werden mit dem Thema Reparaturen auch Chancen verbunden, wie die Möglichkeit, die Kundenkontakte zu erhöhen und das Serviceangebot zu erweitern.
In Folge der Richtlinie gehen mehr als die Hälfte der Hersteller (56 %) und des
Fachhandels (52 %) davon aus, dass ihr eigenes Reparaturvolumen steigen wird. Ebenso gehen jeweils über 60 Prozent der Fachhandelsunternehmen (68 %) und der Hersteller (63 %) davon aus, dass die Kosten für eine Reparatur steigen werden.
Die Studie, die zusammen mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels und dem Versicherer Wertgarantie durchgeführt wurde, basiert auf einer quantitativen Befragung von über 4000 Verbrauchern, 164 Fachhandelsbetrieben, die Elektro- und Haushaltsgeräte vertreiben, 20 Herstellern von Elektro- und Haushaltsgeräten und sechs Unternehmen der Ersatzteilwirtschaft
Bildtext Das Recht auf Reparatur bringt viele Herausforderungen für Händler und Hersteller mit sich.
Grafik: IFH Köln