Er war ein Visionär des Möbeldesigns und einer der einflussreichsten deutschen Unternehmer in der Möbelbranche. Nun verstarb Rolf Benz im Alter von 91 Jahren zuhause im Kreis seiner Familie.
Die Walter Knoll AG blickt in seinem Nachruf vom 29. Januar auf seinen besonderen Werdegang zurück. Rolf Benz, 1933 in Nagold geboren, trat nach einer Polstererlehre in die Polstermöbelfabrikation seines Onkels ein. Dort entwickelte er schnell den Drang, Produkte und Strukturen neu zu denken. Im Jahr seiner Hochzeit mit Hilde Benz, 1959, erfolgte die erste Stufe seiner Unternehmensgründung. Ab 1964 setzte Rolf Benz dann neue Maßstäbe in der Branche. 2023 sagte er auf einem Strategie-Gipfel für Familienunternehmen: „Es war in jeder Hinsicht eine Zeit des Neuanfangs. Die Möbel passten auch deshalb nicht mehr in die deutschen Wohnzimmer, weil das Fernsehen seinen Siegeszug antrat.“ Die Marke „Rolf Benz“ wurde weltweit zum Synonym für hochwertige Möbel „made in Germany“.
Nach dem Verkauf des Unternehmens übernahm er 1993 mit der Familie das Möbelunternehmen Walter Knoll. Ästhetik, Innovation und Handwerkskunst prägten seine Philosophie; oft zitierte er Theodor Heuss: „Qualität ist das Anständige“. Für seine besonderen Leistungen erhielt Rolf Benz verschiedene Auszeichnungen, wie 2008 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, und 2007 die Bürgermedaille der Stadt Nagold.
Kürzlich feierte Rolf Benz mit seiner Frau Hilde Eiserne Hochzeit. Er hinterlässt auch ein starkes familiäres Erbe, das mit fünf Kindern, dreizehn Enkeln und inzwischen zwei Urenkeln in die Zukunft geht. „Sein Vermächtnis reicht über die Gegenwart hinaus. Es lebt fort in den Designprinzipien, den Unternehmen und vor allem in den Menschen, die er geprägt und inspiriert hat“, heißt es in dem Nachruf.
Bildtext Rolf Benz hat die deutsche Möbelbranche maßgeblich geprägt.
Foto: Walter Knoll AG