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Anlass zu vorsichtigem Optimismus
KÜCHENMÖBELINDUSTRIE Der Wirtschaftsraum Ostwestfalen-Lippe (OWL) in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat seine Stellung als bedeutender Möbelpro- duktionsstandort im vergangenen Jahr trotz widriger Marktbedingungen behauptet. Abermals wurden knapp 40 Prozent des branchenweiten Möbel- industrieumsatzes (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) in dem bevöl- kerungsreichsten Bundesland erwirtschaftet. Dennoch konnten sich die rund 300 dort ansässigen Betriebe nicht dem schwachen Konsumklima entziehen und mussten ein Umsatzminus von 6,5 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro verbuchen. Knapp 30 Prozent des bundesweiten Branchenumsatzes entfie- len auf OWL. Besonders stark vertreten ist dort die Küchenmöbelindustrie, die im vergangenen Jahr rund 3,9 Mrd. Euro (-6%) umsetzte, fast zwei Drit- tel des gesamten deutschen Umsatzes des Branchenzweigs Küche. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um vier Prozent auf rund 10.500. „Die Mö- bel- und Küchenmöbelhersteller in Nordrhein-Westfalen haben mit viel Flexibilität, Widerstandsfähigkeit und hoher Innovationskraft auf das schwierige Marktumfeld reagiert“, so Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbän- de der deutschen Möbelindustrie. Die Auftragslage stelle sich auch wegen des stockenden Wohnungsneubaus nach wie vor verhalten dar. Die Tatsa- che, dass sich die Verbraucherstimmung laut GfK inzwischen im dritten Monat in Folge auf niedrigem Niveau verbessert habe, gebe indes Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
Das Verarbeitende Gewerbe in Nordrhein‐Westfalen Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
H. v. Küchenmöbeln 2023
Betriebe Beschäftigte
Umsatz in TSD. Euro
Deutschland
Veränderungsrate zum Vorjahr in %
Nordrhein‐Westfalen
Anteil in % an Deutschland Veränderungsrate zum Vorjahr in %
Ostwestfalen‐Lippe
Anteil in % an Deutschland Veränderungsrate zum Vorjahr in %
77
2,7
34
44,2 9,7
27
35,1 8,0
19.604 6.180.774
4,3 ‐1,6
11.255 4.097.919
57,4 66,3 6,8 ‐2,7
10.496 3.916.230
53,5 63,4 3,8 ‐5,9
Quelle: IHK Bielefeld; IHK Detmold; Statist. Landesamt NRW; Destatis; VHK Detmold
Quelle: IHK Bielefeld; IHK Detmold; Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW; Statistisches Bundesamt, VHK‐Herford
Höchstes Niveau seit 2021
KONSUMBAROMETER Die Verbraucherstimmung setzte ihren positiven Trend der Vormonate im Mai fort. Laut dem aktuellen Konsumbarometer des HDE stieg der Index zum vierten Mal in Folge und erreichte das höchs- te Niveau seit Ende 2021. Dazu trug auch die sinkende Inflationsrate bei. Zunehmender Optimismus der Verbraucher könnte also in den nächsten Monaten zu einer Erholung des privaten Konsums führen, so der HDE, zumal die Anschaffungsneigung der Verbraucher sich gegenüber dem Vor- monat weiter erhöht habe und den privaten Konsum in den kommenden Wochen ankurbeln könne. Insgesamt nahm der wirtschaftliche Optimismus in Deutschland im Mai weiter zu. Skepsis blieb indes bei den Verbrauchern, denen es wegen ausbleibender wirtschaftspolitischer Wachstumsimpulse an Planungssicherheit mangelt. Diese setzen weiterhin auf finanzielle Vor- sorge durch Sparen, wodurch die Konsumlaune nur langsam zunimmt.
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